Als Medienpädagoge beschäftige ich mich seit über 10 Jahren mit dem Thema "Lehren und Lernen mit und über digitale Medien". Die unzähligen Workshops mit Kindern und Jugendlichen gewährten mir einen Einblick in die medialen Lebenswelten Heranwachsender. Von Beginn an sind diese von Digitalisierung und Mediatisierung geprägt. Der Umstand spiegelt sich allerdings nur in Ansätzen in der heutigen Bildungskultur wieder. Die vergangenen Monate haben eindrucksvoll die bereits bestehenden Defizite in der Bildungslandschaft auf mehreren Ebenen freigelegt.
Neben den technischen Aspekten der Digitalisierung sollte ein verantwortungsbewusster, kompetenter, selbstbestimmter und sicherer Umgang mit neuen Technologien von allen im Bildungsprozess agierender Personen gelernt und immer wieder auf den neusten Stand gebracht werden. Die gesellschaftlichen Implikationen der digitalisierten Welt sollten in diesem Zusammenhang analysiert und reflektiert werden. Ich denke, dass ein kreativer Einsatz von OER, Open Source Software und des BYOD-Ansatzes dieses Nachdenken auf einer ganz praktischeren Art und Weise befördern kann.
Der Austausch mit Lehrkräften zeigt mir häufig, dass sie vor einer Menge großer und kleiner Herausforderungen stehen, digitale Medien in den Unterricht einzubinden. Eine Vielzahl von Problemen und Fragen wurden ja bereits in den bisherigen Beiträgen geschildert. Umso mehr freut es mich, dass sich hier versammelten Akteure den Austausch suchen und das Ziel verfolgen, Medienbildung nachhaltig in den Schulalltag zu integrieren. Daher möchte von den unterschiedlichen Erfahrungen lernen und meinen (medien-)pädagogischen Horizont erweitern.
Alex Karpilowski
Netzwerkstelle Medienkompetenz Sachsen-Anhalt