Die Nutzung schülereigener Endgeräte wird öffentlich viel diskutiert, es gibt gute Argumente dafür und berechtigte Einwände. Selbst der Bundestag hat sich mit dem Thema beschäftigt. Sehen Sie sich den Erfahrungsbericht der Mathematik- und Sportlehrerin Josephine Mewes an und schreiben Sie bitte Ihre Gedanken zur Nutzung schülereigener Endgeräte in das Forum.
Nutzung schülereigener Endgeräte I BYOD im Medienkonzept: was spricht dafür, was sind berechtigte Einwände
Antwort: Nutzung schülereigener Endgeräte I BYOD im Medienkonzept: was spricht dafür, was sind berechtigte Einwände
Kriterium | pro | kontra |
---|---|---|
Beschaffung | Quasi haben alle SuS immer und überall ein funktionierendes und geladenes Smartphon zur Verfügung. |
Es gibt keine Verbindlichkeit, also keinen Verlass darauf, dass alle SuS zur geplanten LK eine funktionierendes Gerät haben werden. Die Schule muss mindestens einige Notfallgeräte vorhalten. |
Internetzugang |
BYOD-Geräte können sich mit dem schuleigenen WLAN verbinden und bei Bedarf die oft vorhandenen Mobilfunk-Flatrats nutzen. Das Aufspannen von WLAN-Hotspots für alle SuS einer Klasse ist oft kein Problem, wenn das Schul-WLAN schwächelt. |
Der Jugendschutzfilter der Schule ist wegen der Mobilfunkvariante quasi kosmetischer Natur. |
Defekte | Völlig unproblematische Ersatzbeschaffung oder Reparatur aus eigenem Antrieb ist der fast ausschließliche Normalfall. |
Da fällt den Kritikern nicht zu ein. |
Backup | Das OS, die Apps und die Konfigurationsdaten werden fast immer automatisch in der Clouds der Betriebssystemanbieter gespeichert und sind nach einem Gerätetausch unproblematisch wiederherstellbar. Unterrichtsmaterialien und personenbezogene Daten für und im Unterricht lassen sich unabhängig davon in Moodle oder Schul-Ownclouds speichern. |
Das durchgängige Einhalten der DSGVO ist theoretisch möglich. |
Vorbereitete Inhalte nutzen |
Oft viel unproblematischer als gedacht. Besonders automatisch kontrollierte Tests, bei denen schon beim Erstellen an Smartphones gedacht wurde sind ein Hit. In coronafreien Zeiten auch gut in Partnerarbeit mit zwei Geräten umsetzbar (Aufgabe + Informationsbeschaffung). |
Für Lehrkräfte oft zu kleine Displays. |
Inhalte erstellen |
Möglich für sehr durchdachte volldigitale Setups wie z.B.Lückentexte, sonst eher unbrauchbar. Workaround: SuS arbeiten analog mit Material bzw. mit Papier und Stift, fotografieren oder erstellen ein Video des Ergebnisses mit der stets vorhandenen Kamera des Gerätes. |
Nicht sinnvoll möglich |
Rüstzeit | quasi keine |
Ständig verfügbare Smartphones ziehen besonders schwache SuS in einen Sog, der ihre Probleme vergrößert. |
Updates | In der absoluten Regel sind Betriebssystem und Anwendungen auf dem aktuellen Patchlevel, weil mit jedem neuen Jahrgang von SuS auch der aktuelle Jahrgang an Geräten verfügbar wird. |
Für preiswerte Android-Geräte sind oft schon kurz nach Kauf keine Sicherheitsupdates mehr verfügbar. |
Fazit: Unterricht kann (fast) immer und überall unproblematisch um digitale Inhalte ergänzt werden. Die Vorteile überwiegen die zu erwartenden Nachteile bei massenhaftem Einsatz von schuleigenen Geräten sehr weit.
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BYOD ist auch mein bzw. unser favorisierter Ansatz. Das rührt allein schon daher, dass ich (als einzige Lehrkraft für Informatik) in den letzten 8 Jahren sämtliche Geräte in der Schule gewartet, geupdatet und gegebenenfalls repariert usw. habe. In jeder Pause war irgendetwas an einem der PCs, Laptops oder interaktiven Tafel. Viele Kollegen haben erwartet, dass es möglichst vorgestern erledigt sein sollte. Seit einem Jahr haben wir endlich eine Firma, die sich um die meisten Probleme kümmert. Dennoch bin ich für die Kollegen nach wie vor die erste Anlaufstelle.
BYOD hat natürlich den Vorteil, dass die Geräte in Schülerhand sind und damit nicht der „Pflegschaft“ einer Lehrkraft unterliegen.
Ich finde auch die Idee von Frau Mewes bzw. aus Wolmirstedt sehr schön, dass man den Eltern ein paar Rahmendaten für die Art bzw. Beschaffenheit des Endgerätes vorgibt, um den Schülern ein vernünftiges Arbeiten zu gewährleisten. Der Grund, weshalb wir derzeit noch nicht mit dem BYOD begonnen haben, liegt in erster Linie darin, dass wir immer noch keine ausreichende Internetverbindung in der Schule haben (lediglich eine 16000er Leitung, von der nur 12000 im Haus ankommen , die reicht meist nicht mal für den normalen Gebrauch (interaktive Tafeln und Computerkabinette).
Ich sammel hier alle Ansätze, Probleme und Erfolgsberichte, um diesen Aspekt zeitnah in unserer Schule anzustoßen.
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wenn es nur die Internetverbindung ist, dann könntet Ihr ja mal die Moodlebox ausprobieren. Ralf Krause könnte da der Ansprechpartner sein.
Wir verwenden einen symmetrischen Funklink von boerde.de e.V. mit inzwischen 400 Mbit/s. In der Nähe von Magdeburg wäre das eventuell eine Alternative für euch.
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Demgegenüber liegt die Verantwortung bei BYOD in der Hand der Lernenden. Die dargestellten Vorgaben stecken einen klaren Handlungsrahmen ab, mit dem ein verlässliches Arbeiten möglich wird. Bei fortschreitender Digitalisierung der Schulen ist BYOD wahrscheinlich der einzig gangbare Weg, da sonst eine professionelle Wartungsstruktur stationär vor Ort (“digitaler Hausmeister”) aufgebaut und unterhalten werden müsste.
Dennoch ist eine breite Verfügbarkeit gleicher digitaler Endgeräte am Anfang durchaus sinnvoll. Lehrkräfte müssen auch in die Handhabung von Programmen einführen. Die gleiche Ausstattung von Lehrenden und Lernenden erleichtert den Prozess. Die Kontrolle über die Geräte der Schüler/innen, zum Beispiel das temporäre Sperren bestimmter Apps (Instagram) und Funktionen (Kamera), kann in bestimmten pädagogischen Kontexten durchaus sinnvoll sein. Zu klären ist auch die Frage der Finanzierung und Versicherung eines digitalen Endgerätes für die Hand der Lehrkraft.
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Stelle man sich vor, digitale Lerngeräte wären im Schulhaus keine Mangelware sondern Usus. Dann würde keine Zeit für komplizierte Ausleihverfahren verloren gehen. Wer welches Gerät zu welcher Zeit nutzt, sieht man mit Login/ Logout. Ein extra Buchungssystem erübrigt sich dadurch wahrscheinlich.
Gegen Turnschuhadministration gibt es seit Jahren bewährte Konzepte. Diese sind in Puavo oder Linuxmuster enthalten. Lehrer sollten ihre knappe Zeit dafür nicht aufwenden müssen. Natürlich bedarf jedes Dingens (Wasserhahn, Computer) Beachtung, Pflege, Ressourcen, Finanzen, Zeit. Vielleicht gelingt es, die Jugend aus der passiven Haltung eines Konsumenten zum aktiven selbstwirksamen Wesen entwickeln zu lassen. Dann nehmen diese die Dinge wie selbstverständlich in Betrieb (Traum?). Jedoch ein Image pflegt man zentral und die Konfig verwaltet man ebenso. Dafür braucht es im Schulhaus kaum Ressourcen, wenn man das Know-how einführt. Nicht angesteckte oder defekte Kabel und Geräte findet der Gewillte nach Checkliste schnell raus und ersetzt diese. Junge Augen sehen das oft besser als ältere. Das hat man schnell delegiert und dem Nachwuchs kommt mit der Verantwortungsübertragung vielleicht zu einem konstruktiven Miteinander.
Ich habe mit BYOD auch gegenteilige Erfahrungen als die von Euch beschriebenen gemacht. Akku leer, kein freier Speicher, Datenvolumen aufgebracht, von Mutti konfisziert, Datenleitung wegen Cloudsync zu, Malware drauf usw. Letzte Woche eine Anwendung installiert und diese Woche aus verschiedenen Gründen nicht mehr verfügbar. Man kann sich ebenso nicht darauf 100% verlassen. Fachleute sprechen auch von Bring Your Own Disease.
Die realen Beobachtungen bezüglich des Umgangs mit Almende sind nicht zu leugnen. Auf verstärkte Privatisierung zu setzen, halte ich für keinen optimalen Ausweg. Da muss es etwas anderes geben.
Unser Schulsystem ist bezüglich sozialer Durchlässigkeit schon mangelhaft. Beispielsweise stand mir in meiner Schulzeit wie allen anderen Schülern des Landes ein stark subventionierter Taschenrechner zur Verfügung. Das kombiniert vielleicht Almende mit Privateigentum und Verantwortungsbewusstsein für die technischen Errungenschaften, wenn das Bewusstsein noch Defizite hat.
So ist es auch mit den Arbeitsmitteln für die Angestellten. Diese stellt in der Regel das Unternehmen. Gelegentlich trägt man bei privater Mitnutzung einen Teil der Kosten (Ein-Prozent-Regelung). Aber nach BYOD für das Arbeitsmittel extrapoliert sich der Gedanke zu bring your own Income?
Eine ordentliche Internetverbindung von sagen wir mal 5 Mbit/s je Person im Schulhaus sei im Jahr 2020 keine Raketentechnik mehr. Öffentlichen Gebäude sind oft nur weniger als 10 Kilometer entfernt. Glasfasern zwischen diesen Häusern könnten die Switches per 10/40/100 Gigabit/s miteinander für geringste Kosten verbinden.
So sollten digitale Lerngeräte gemeinsam mit den Konzepten auch ohne Internet viele Aufgaben erledigen können. Pixel-, Vektorgrafik, Text, Programmierung, Audio, Video, Noten usw. sind solche Anwendungen. Wikipedia passt auf eine SD-Karte, Moodle auf einem Raspberry usw.
Martina, an was denkst Du, wenn Du von gleicher Ausstattung sprichst? Viele Open Source Anwendungen laufen auf sehr verschiedenen Geräten und sogar Betriebssystemen. Das gleiche sehe ich bei den Anwendungen. Ob jemand Text in Thunderbird, Collabora, Libreoffice, TeX, Mousepad, vi, Geany oder was auch immer schreibt - das ist doch nahezu egal, oder? Wichtig sind meines Erachtens die Ergebnisse und die offenen Austauschformate.
Dann widerspricht sich die Kontrolle der privaten Geräte der Schüler durch Fremde. Mir wäre es nicht lieb, wenn mein privates Gerät von unbekannt manipuliert wird.
BYOD entschärft viele Dinge. Ebenso ist es bereits schon Alltag, da bald alle ihre digitalen Diktatoren bei sich tragen. Es bringt gleichzeitig neue Herausforderungen mit sich. Wir werden auf einen bunten Mix reagieren und den Umgang damit entwickeln müssen.
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In meiner Anmerkung zu einer gleichen Ausstattung habe ich gemeint, dass es im Anfangsprozess der digitalen Schulentwicklung durchaus hilfreich ist, wenn eine Schule Geräte zur Ausleihe bereitstellt und Lehrkräfte und Schülerinnen zunächst mit dem gleichen Programm arbeiten. Dies kann selbstverständlich gerne Open Source sein. Wer beispielsweise noch nie kollaborativ Texte im Unterricht bearbeitet hat, findet leichter Zugang, wenn das gleiche Programm benutzt wird. In meiner täglichen Praxis habe ich Schüler/innen immer auch Fragen zur Anwendung beantwortet, in NRW ist das Bedienen und Anwenden auch die erste Säule des verpflichtenden Medienkompetenzrahmens. Ist man erst einmal mit der Art der Anwendung und ihrem Nutzen vertraut, würde ich das Ganze gerne für eine Vielfalt an Programmen öffnen.
Ähnliches gilt für die Kontrolle der im Unterricht verwendeten Geräte. Mit meinen digital sehr erfahrenen älteren Schüler/innen habe ich auch auf private Endgeräte zurückgegriffen, beispielsweise das Smartphone für eine Mentimeter-Abfrage verwendet. Eingespielte Verhaltensweisen und gegenseitiges Vertrauen machen die Kontrolle überflüssig. In anderen Lerngruppen mit höherem Konfliktpotential ist aber manchmal eine größere Kontrolle der Aktionen durchaus sinnvoll, zum Beispiel die Möglichkeit, unangebrachte Kommentare in einem Klassenchat löschen zu können.
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Carsten, du hast aber wieder mal ganz weit ausgeholt!
Klar sollte es egal sein, mit welchem Programm Lernende ihren Text schreiben, und zwar genauso egal wie der Stift, mit dem sie auf Papier schreiben. Natürlich liest derjenige, der den Text anschließend verstehen, wertschätzen und beurteilen soll, den Text lieber in einer optisch ansprechenden Art als nur einfach hingeschmiert oder lieblos formuliert. Manchmal lassen sich Lehrkräfte auch bestechen durch eine eingefügte Grafik oder ein besonderes Foto ... in der schlichten Textverarbeitung wie mousepad, vi oder notepad gelingt das weniger gut als mit einer echten Textverarbeitung wie LibeOffice oder einem Layoutprogramm wie Scribus. So ganz egal ist es eben nicht, wie das Arbeitsergebnis aussieht.
Martina, du schreibst, dass Schulen erst mal auf digitale Endgeräte zur Ausleihe zugreifen sollten, damit alle mit dem gleichen Programm arbeiten. Was machst du in einer Schule, in der es nicht genügend Geräte zur Ausleihe verfügbar sind? Ich persönlich würde dann lieber mit den ganz unterschiedlichen Endgeräten anfangen, die bei den Lernenden verfügbar sind. Nach meiner ganz persönlichen Erfahrung zeigen sich die Lernenden gegenseitig, welche Programme für welchen Zweck am besten geeignet sind. Die Lehrkraft wird überrascht sein, welche Anforderungen die Lernenden plötzlich an ihre Arbeitsergebnisse stellen, wenn man sie nur lässt. Die Lehrkraft kann die Medienkompetenz "Bedienen und Anwenden" dann aus einem völlig anderen Blickwinkel betrachten.
Die Bildungsministerin in NRW hat 2018 gesagt, dass BYOD für eine Übergangszeit eine Lösung sein könnte, bis die Schulen mit geeigneten Geräten ausgestattet sind. https://www.golem.de/news/bildungsministerin-schueler-sollen-schulen-mit-eigenem-smartphone-digitalisieren-1803-133454.html
Aus meiner Sicht sollte Schule nicht anstreben, einen umfangreichen Pool an Leihgeräten vorzuhalten. Die schuleigenen Geräte werden ganz schnell alt, und zwar wesentlich schneller als man denkt. Bei BYOD entscheiden die Lernenden selber, ob ihr digitales Endgerät für die Anforderungen bei den Projektaufgaben reicht.
Bei BYOD ist es nicht egal, mit welchem Gerät oder mit welchem Programm man im Unterricht oder in Projektphasen arbeitet. Letztendlich wird man feststellen, dass Smartphones mit Bildschirmtastatur für die Eingabe und Korrektur umfangreicher Texte weniger gut geeignet sind. Vielleicht wechselt der eine Schüler also bei der offenen Werkzeugwahl freiwillig hin zur Texteingabe am PC mit LibreOffice und lässt sein Smartphone links liegen. Möglicherweise gibt es aber auch eine Schülerin mit der Idee, statt des getippten Textes ein Video zu drehen, den Text einzusprechen und den Beitrag mit Originaltönen oder Musik zu bereichern. Es kommt auf die geeigneten Aufgabenstellungen und die freie Auswahl der Formate an. Es wird natürlich schwer, unterschiedliche Lernergebnisse zu vergleichen und zu bewerten.
BYOD könnte dazu führen, dass Lernende mit ihrem eigenen digitalen Endgerät über die Unterrichtszeit hinaus an ihrem Lernprodukt arbeiten und ihre Einstellung zum Lernen grundlegend verändern. Und BYOD könnte die Schule grundlegend verändern.
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Ich denke nicht an eine Vollausstattung mit digitalen Endgeräten für eine Schule, sondern an ein Mischsystem aus BYOD und schulischen Geräten. Letztere würde ich gerne für die hausinterne Schulung der Lehrenden, die Pilotierung von Unterrichtsvorhaben, die individuelle Förderung von Schüler/innen und als Reserve für benachteiligte Gruppen bereithalten.
Aus meiner Sicht sollte vorrangig Geld für schnelles Internet und WLAN in allen Räumen verwendet werden, dazu kommen Präsentationsmöglichkeiten in jedem Klassenraum.
Wer viel mit digitalen Medien arbeitet, wird am Ende immer sein eigenes Gerät nutzen wollen. BYOD könnte man somit vielleicht nicht nur als Mittel auf dem Weg oder angestrebtes Ziel betrachten, sondern als natürliche Konsequenz.
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Aber nachdem ich eure Beiträge hier gelesen habe, bin ich doch der Ansicht, dass die Einführung schülereigener Endgeräte wohl überlegt sein will und man daher auf jeden Fall einiges an Vorlaufzeit braucht.
Mein Bauchgefühl spricht auch eher für BYOD, einfach weil mich der Gedanke der Selbstverantwortung der Schüler für ihr jeweiliges Gerät überzeugt. Es stimmt, dass es natürlich zu Problemen kommen wird: nicht aufgeladen, Speicherplatz voll etc., aber auch analoge Arbeitsmittel (Lehrbücher, Arbeitshefte etc.) sind nicht immer einsatzbereit, und so wie man als Lehrer dafür Lösungen findet, mit solcher Vergesslichkeit umzugehen, wird man auch für den verantwortungsbewussten Umgang mit digitalen Unterrichtsmitteln Strategien und Lösungen entwickeln.
Wie auch immer sich unsere Schule entscheidet: ich freue mich jedenfalls auf den Tag, an dem ich vor einer Klasse stehe, in der jeder ein digitales Endgerät vor der Nase hat!
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Ich denke, du kannst den Testbetrieb sofort nach den Ferien starten - Smartphones sind immer dabei Die Moodle-App könnte das ideale Testumfeld für systematisches Arbeiten sein. Auch Kahoot benutze ich gelegentlich mit Spaß und Erfolg und kann es dir für den Einstieg empfehlen.
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So helft mir mit Kahoot - welches Kahoot meint Ihr?
Ich habe mal 2 prüfen lassen:
https://privacyscore.org/site/148093/
https://privacyscore.org/site/133688/
Kann man die besonders schutzwürdigen Kinder da hin schicken?
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Die kahoot.com-Seite ist die eigentliche Seite, auf der man sich einen Account erstellt. Dort müssen die Schüler selbst gar nicht hin, sondern dort kann man als Lehrer seine Kahoots erstellen.
Die kahoot.it-Seite ist die, die die Schüler (meist auf dem Handy) aufrufen müssen, um zu spielen. Dort geben die Schüler einen selbst gewählten Nickname an, unter dem man später unter kahoot.com die jeweiligen Ergebnisse einsehen kann.
Im Übrigen gibt es auch einen "Kinder-Account" für alle unter 16, wo lediglich die E-Mail-Adresse hinterlegt wird, falls mal das Passwort vergessen wird.
Dein Check zeigt ja ziemlich viele Ausrufezeichen an, und ich muss gestehen, dass mir die wenigsten kritikwürdigen Aspekte etwas sagen Spricht sicher für meine Naivität, aber ich halte es vertretbar, meine schutzwürdigen Schülerkinder damit zu konfrontieren. (Und ich hoffe, du findest jetzt nicht ganz viele Argumente dagegen, denn kahoots sind der absolute Renner unter den Kids und ich will ungern darauf verzichten müssen! )
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Oben genanntes Testwerkzeug enttarnt diese dem Nutzer nicht bewußten Mittäter:
api.amplitude.com
cdn.amplitude.com
code.jquery.com
script.hotjar.com
static.hotjar.com
vars.hotjar.com
vc.hotjar.io
www.google-analytics.com
www.googletagmanager.com
Das sind bei näherer Betrachtung nur 5 Unternehmen:
amplitude
jquery
hotjar
google-analytics
googletagmanager
Jene Unternehmen sind für das Bildungsangebot und Spiel nicht notwendig. Jedoch sind sie Teil des Datenkapitalismus, vor dem Du die Schüler bewahren solltest. Solche Dinge fordert gelegentlich ein Return on Investment .
Die Kompetenzen und Zusammenhänge wiederum wünscht man sich, dass das Bildungssystem das mal fix vermittelt.
Dass viele Experten daran scheitern, beweist:
https://www.heise.de/news/EuGH-kippt-EU-US-Datenschutzvereinbarung-Privacy-Shield-4845204.html
Denn doofer Weise sind die oben genannten Unternehmen alle in den USA und somit außerhalb der EU und der DSGVO unterwegs. Das könnte Konsequenzen haben:
https://www.heise.de/news/Datenschutzbeauftrage-zum-Privacy-Shield-Nutzer-koennen-Schmerzensgeld-verlangen-4848003.html
Aber natürlich gibt es viele schlimmere Seiten (willkürlich mal rausgegriffen https://privacyscore.org/site/139493/).
Daher gibt es die für Dich und die Kinder weniger problematischen Dinge, wie Moodle, Big Blue Button, Jitsi, Collabora vom Landesbildungsserver oder machmitnetz. Und für mich gibt es auch noch viel zu tun
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im Prinzip gebe ich dir natürlich recht. Es folgt aber ein Aber: Meine Aufgabe an den BbS ist sicher auch Bildung, aber auch die Produktion von verwertbarem Wissen für die uns umgebende Gesellschaft unter den darin herrschenden Produktionsbedingungen. Es gibt kein richtiges Leben im falschen Ich muss abwägen wo meine eigene Schmerzgrenze verläuft, sonst wird es eine Parallelwelt. Ich kann Kinder eventuell partiell bewahren, aber sicher keine Azubis. Für mich ist es eher ein Ziel den SuS die Möglichkeit zu geben, festzustellen wie sie in dieser Datenverwertungsgesellschaft vorkommen.
Konkret, wo soll für SuS das nicht hinnehmbare Datenschutz-Problem bei der Benutzung von kahoot.it liegen? Uwe
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Vieles davon ist mir vielleicht gar nicht bewusst und das wenigste liegt vielleicht aktuell in meiner Verantwortung. Könnte aber. Denn genau hier steckt eine Menge Potential für mehr Verständnis, Transparenz, Können, Selbstverantwortung und am Ende Freude an der realen Gestaltung der Lernräume – mit mehr Fantasie und Blick auf Arbeit und Leute und weniger nur auf Tools und Technik.
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Was mir an dem pädagogischen Zugang zu BYOD im Beitrag von Josefine Mewes gefällt, ist die zutiefst im pädagogischen Selbstverständnis sowohl der Schule als auch der Lehrerin verwurzelte Idee, mit Medienkompetenzen vor allem auch Eigenverantwortung und Selbstorganisation Heranwachsender zu trainieren. Das sind für ein selbstbestimmtes Leben und für eine zukünftig erfolgreiche Berufstätigkeit grundlegende Fähigkeiten.
Pädagogisch orientierte digitale Schulentwicklung nimmt ihren Ausgang tatsächlich bei pädagogischen Fragen und vor allem Zielen. Leihgeräte sind aus meiner Perspektive nur ein unglücklicher Notbehelf. Auch teile ich die Sichtweisen von Carsten und Matthias, die auf die Idee "Hilf mir, es selbst zu tun" insistieren. Junge Menschen müssen nicht jetzt die Anwendung von (nutzungsbeschränkten) Oberflächen lernen, die es in 5 Jahren womöglich nicht mehr gibt. Ein tiefgründiges Lernen ist nach meiner persönlichen Auffassung nur möglich, wenn ich mir mein Lerngerät einrichten kann, wenn ich Software mit der ich experimentieren möchte auch selbst installiere, wenn ich vollumfänglich Verantwortung bekomme und nehme für ein funktionales, datenschutzkonformes, sicheres, aufgeladenes und einsatzbereites Lerngerät für sehr unterschiedliche Nutzungsszenarien in der Schule, im Verein, mit Freunden und Familie.
Deshalb bin ich immer wieder sehr angetan von dieser klugen Lehrerin aus der Johannes-Gutenberg-Schule, von der aus meiner Sicht viele Entscheidungsträger, Fortbildungsmenschen und Schulpraktiker lernen können, wie pädagogisch orientierte Schulentwicklung aussehen kann. In einer Kultur des permanenten Misstrauens, in der der potenzielle Verstoß gegen Normen und Werte, Verhaltensregeln und Datensicherheit zum Maßstab allen Handelns gemacht wird, hat es schulische Bildung eigenständiger Persönlichkeiten schwer. Zu einem BYOD-Ansatz, den ich in so konsequenter Weise wie bei Josi bisher noch nirgends gesehen habe, gehören natürlich didaktische Szenarien, die auf geräte- und betriebssystemunabhängige Strukturen setzen. Die Lernplattform Moodle - auf der wir hier gemeinsam diskutieren, lernen und uns austauschen - entspricht diesem Kriterium. Das ist für mich vor allem auch nachhaltige IT-Infrastruktur.
Und zu BYOD gehört für mich auch, dass wir im Hinblick auf Bildungsgerechtigkeit sozial schwache Familien ganz selbstverständlich mit einem Lerngerät der Wahl im Rahmen eines realistischen Budgets
und Empfehlungen zu Speicherkapazität, Arbeitsspeicher, Bildschirmgröße, Tastatur usw. ausstatten - ähnlich wie eben auch andere Bedarfe sozialstaatlich abgesichert werden.
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Es gibt nur in 2 Fachräumen, die zumeist belegt sind, Internet. WLAN liegt im Lehrerzimmer und in der Aula vor, ist aber bisher nicht für die Nutzung durch die Lehrkräfte vorgesehen und freigegeben. Das Kollegium hat, wie in vielen Schulen, einen relativ hohen Altersdurchschnitt. Das Medienkonzept ist nicht fertig geschrieben, da sich bisher niemand dafür finden und begeistern ließ.
Mit dem kommenden Schuljahr sollen nun die ersten Schritte gegangen werden. Ich bin einer der jüngeren und im Vergleich auch der technisch versierteren Lehrerinnen bei uns, dennoch musste ich im Verlauf der Diskussion hier einige Fachwörter nachschlagen und fühle mich hin und wieder überfordert, bzw. sehr fachfremd.
An einer Förderschule mit dem Schwerpunkt Lernen finde ich es trotz all der offensichtlichen Vorteile der BYOD-Methode schwierig, kontinuierlich und verlässlich damit zu arbeiten. Abgesehen davon , dass zahlreiche Familien mindestens einen finanziellen Zuschuss zur Anschaffung, wenn nicht gar eine komplette Kostenübernahme der Endgeräte bräuchten, ist es sehr unwahrscheinlich, dass diese Geräte dann auch einsatzbereit vorgehalten werden können. Man benötigt daher sicher pro Klasse so viele Notfall- /bzw. Ersatzgeräte, dass die Überlegung, nicht doch gleich alle zu kaufen, nahe liegt. Smartphones sind ab Klasse 5/6 zumeist vorhanden aber auch hier gibt es Ausnahmen und Einschränkungen in der Funktionalität.
Für unsere Schülerschaft halte ich das Anschaffen und Warten der Endgeräte durch die Schule für unumgänglich. Sicherlich sollten die Schüler mit wachsendem Know-how, ähnlich wie bei Frau Mewes; in die Verantwortung gezogen werden. Sie sollten für das Laden und Warten zunehmend selbst zuständig sein.
Für unsere Schule wäre es sicher ein großer Gewinn, von den Erfahrungen anderer Schulen zu lernen. Die Steuergruppe, die sich nun ausführlich mit dem Medienkonzept auseinandersetzt sollte unbedingt in den Kontakt mit bereits ausgezeichneten Netzwerkschulen treten.
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Vor 3 Jahren sind wir in eine frisch sanierte und technisch sehr gut ausgestattete Schule eingezogen, z.B. liegt WLAN in jedem Raum vor. ABER: dieses WLAN ist nur für die Lehrkräfte freigegeben. Handynutzung außerhalb des Unterrichts wird gemäß der Schul- und Hausordung sanktioniert. Zwar darf das Handy zu Unterrichtszwecken benutzt werden, ohne WLAN komme ich da allerdings nicht weit.
Will ich also im Unterricht ein digitales Endgerät einsetzen, muss ich einen Computerraum oder einen der beiden iPad-Koffer reservieren. Da dies im Moment noch nicht viele KuK machen, gab es da bisher noch keine Probleme. Als jedoch einer der Koffer wochenlang ausfiel, da es Update-Probleme gab, machte sich das schnell bemerkbar. Die Wartung der Geräte wird von zwei Kollegen geleistet - aus bekannten Gründen bleibt dann auch mal ein Problem eine Weile liegen.
Natürlich wäre es schön unsere ca. 700 SuS und ca. 75 KuK mit digitalen Endgeräten auszustatten. Unser Schulträger wird uns dabei finanziell vermutlich nicht unterstützen können. Schon garnicht ohne Medienkonzept, von dem wir an der Schule erst seit ein paar Wochen reden. Aber vor allem sollen erst die anderen Schulen in der Umgebung auf den gleichen technischen Stand gebracht werden wie unsere Schule.
Es ermutigt mich, den Erfahrungsbericht zu sehen. BYOD könnte für uns die Strategie sein, um digitale Inhalte im Unterricht (häufiger) einzusetzen. Vorausgesetzt wir lernen, die Endgeräte unserer SuS unter methodisch-didaktischen und pädagogischen Gesichtspunkten sinnvoll einzusetzen und auch z.B. was das WLAN angeht die Rahmenbedingungen zu schaffen. Das Kollegium auf diesen Weg mitzunehmen und die Diskussion anzuregen erscheint mir im Moment die größte Hürde.
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lass mich Deine Situation mal von der positiven Seite betrachten.
Ihr habt eine super Infrastruktur, wobei Ihr Euch "nur" selbst im Wege steht, indem Ihr diese traditionell weiterhin wie in einer Art Zweiklassengesellschaft den Bedürftigen vorenthaltet Niemand von außerhalb steht Euch im Wege, dies zu ändern. Jederzeit könnt Ihr Euch auf ein neues Miteinander einigen. Diesen Prozess anzugehen, ist doch viel schlauer, als in jede Woche 45 Minuten irgendeine Gesellschaftskunde durchzuexerzieren. Der Digipakt hat eben mehr Möglichkeiten als nur als Konjunkturpaket umgesetzt zu werden.
Ebenso haben, wie ich Dich verstehe, alle ein digitales Endgerät mit. Ich nehme an, dass auf den meisten Linux (Android) läuft und durch Anwendungen wie beispielsweise https://f-droid.org/de/packages/de.rwth_aachen.phyphox/ ohne Internet viele Dinge im und außerhalb des Schulhauses ohne Internet möglich sind. In F-Droid ist das Teilen der Programme untereinander als APK vorgesehen. Eine Welt unabhängig vom Playstore ist möglich (und sinnvoll).
Des Weiteren ist es immer eine Überlegung wert, wie man bei Abwesenheit oder Abschaltung von zentraler Infrastruktur aus welchem Grunde auch immer weiter miteinander elektronisch kommunizieren kann. Schon mal über Freifunk oder Ad-hoc-Netze bzw. Mesh nachgedacht (Wikipedia: Netze, die sich selbsttätig aufbauen und konfigurieren, nennt man auch autonome Ad-hoc-Netze (englisch mobile ad hoc network, MANet) oder Mesh-Netze))? Das kann man genau so in Geografie, Gesellschaftskunde oder Informatik einbauen.
Aus Antennengemeinschaften sind gelegentlich Internetprovider geworden. Studentennetze versorgen tausende ihresgleichen selbst. Etwas davon geht sicher auch in Schule.
Ebenso wie bei Infrastruktur und Datenaustausch kann man auch bei Endgeräten die Betroffenen einbeziehen. Dass es möglich ist, haben das Schulentwicklungscamp oder das Digicamp gezeigt. Es kann gelingen, Schülern den Wunsch nach Selbstwirksamkeit zu erfüllen. Wir müssen nicht nur von passiven Verharren und destruktiven Kräften ausgehen
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"Was mir an dem pädagogischen Zugang zu BYOD im Beitrag von Josefine Mewes gefällt, ist die zutiefst im pädagogischen Selbstverständnis sowohl der Schule als auch der Lehrerin verwurzelte Idee, mit Medienkompetenzen vor allem auch Eigenverantwortung und Selbstorganisation Heranwachsender zu trainieren. Das sind für ein selbst bestimmtes Leben und für eine zukünftig erfolgreiche Berufstätigkeit grundlegende Fähigkeiten. "
Das kann ich für den beruflichen Kontext nur unterstreichen. Viele Lösungen erarbeitet man behelfsmäßig am Heimrechner, weil es im Dienstrecht aber auch in der technischen Infrastruktur am Arbeitsplatz an der nötigen Flexibilität und Agilität mangelt. Oft werden unzureichenden Lösungen dann mit dem Datenschutz begründet. Hier brauch es dringend einen gesamtgesellschaftlichen Innovationsdiskurs für ein mehr an Freiheit für die bestmöglichen Lösungen und nicht für Lösungen deren Hauptinhalt es ist, dass Sie in die Infrastruktur und den rechtlichen Rahmen passen.
Ich plädiere auch für ein eigenes Gerät. Mittelfristig sollte es ab der 3. Klasse zur Pflichtausstattung für Schüler*innen gehören. Dann können die Eltern das Gerät beschaffen. Der Schulträger macht in Abstimmung mit dem Land Vorschläge für Mindestanforderungen und Geräte die diese erfüllen. Äquivalent sollten die Kosten für sozialbenachteiligte Schüler*innen von der Gesellschaft getragen werden. Siehe hierzu aktuell: "Das Sozialgericht (SG) Mannheim entschied kürzlich, dass die Kosten für die Anschaffung eines Schulcomputers oder Laptops als Mehrbedarf vom Jobcenter zu übernehmen sind – trotz gegensätzlicher Weisung der Bundesagentur für Arbeit." https://www.hartziv.org/news/20200803-hartz-iv-urteil-300-euro-mehrbedarf-fur-schulcomputer.html