Tiefer tauchen ... in die Produktionslogik von Open-Source

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Open Source hat viele Ursprünge und Vorläufer, beispielsweise die Do-it-yourself-Bewegung, die Hacker-Bewegung der 1960/1970er und die Freie-Software-Bewegung der 1980er Jahre, die der unmittelbare Vorläufer wurde. Der Grundgedanke hinter Open-Source - also dem Offenlegen des Aufbaus (von Software, bei Open Hardware eben von Hardware) - ist die Idee, eine in der Gesellschaft zu findende Vielfalt von Anliegen und Problemen kollektiv bearbeitet zu bearbeiten. 

Open-Source bedeutet jedoch nicht, wie häufig angenommen, alles-ist-erlaubt; es sind Bedingungen an die Nutzung geknüpft. Völlig bedingungslose Nutzung existiert typischerweise nur bei gemeinfreier Software.

  • Die Software (d. h. der Quelltext) liegt in einer für den Menschen lesbaren und verständlichen Form vor: In der Regel handelt es sich bei dieser Form um die Quelltexte in einer höheren Programmiersprache. 
  • Die Software darf beliebig kopiert, verbreitet und genutzt werden: Für Open-Source-Software gibt es keine Nutzungsbeschränkungen, weder bezüglich der Anzahl der Benutzer, noch bezüglich der Anzahl der Installationen. Mit der Vervielfältigung und der Verbreitung von Open-Source-Software sind auch keine Zahlungsverpflichtungen gegen einen Lizenzgeber verbunden. Es wird typischerweise nur die Weitergabe des Quelltextes gefordert.
  • Die Software darf verändert und in der veränderten Form weitergegeben werden: Durch den offengelegten Quelltext ist Verändern ohne weiteren Aufwand für jeden möglich. Weitergabe der Software soll ohne Lizenzgebühren möglich sein. Open-Source-Software ist auf die aktive Beteiligung der Anwender an der Entwicklung geradezu angewiesen. So bietet sich Open-Source-Software zum Lernen, Mitmachen und Verbessern an.

Open-Source bedeutet jedoch nicht, wie häufig angenommen, alles-ist-erlaubt; es sind Bedingungen an die Nutzung geknüpft. Völlig bedingungslose Nutzung existiert typischerweise nur bei gemeinfreier Software. Open-Source-Software (OSS) hat in der Praxis große Überschneidungen mit Freier Software, wie sie die FSF definiert. Beide Konzepte haben gemeinsam, dass der Quellcode von Software für Anwender verfügbar sein sollte. Es werden auch die gleichen Copyleft- und Freizügige-Softwarelizenzen, bis auf seltene Ausnahmen, von beiden Seiten als „Frei“ bzw. „Offen“ eingeordnet. Der primäre Unterschied liegt in der Terminologie und Sichtweise: Freie Software fokussiert auf den Aspekt der Nutzerkontrolle über Software und sieht Freie Software als wichtiges soziales, politisches und ethisches Anliegen.

Im schulischen Bereich und grundlegend im Bildungsbereich ist der Einsatz von (datenschutzkonformer) Open-Source-Software und Open Hardware wünschenswert, denn Schülerinnen und Schüler werden am besten auf eine digital-vernetzte Welt vorbereitet, wenn sie IT-Infrastrukturen, Lerngeräte, Netzarchitekturen erkunden und mit diesen experimentieren können (Charlie Resiniger 2016 The Open Schoolhouse: Building a Technology Program to Transform Learning and Empower Students). Oliver Hartkopp konstatiert, wie auch andere Protagonisten aus der Wirtschaft, dass ohne Open-Source im Bereich Software Entwicklung schon heute keine wesentlichen Entwicklungen mehr möglich sind. Gute Schulbildung braucht Offenheit (Sebastian Seitz).


Video der re:publica 2018 mit edulabs zum Thema "Können Making, Open Source und Design die Schule von morgen inspirieren?"